Das Entwicklungsstudio Ubisoft Montpellier hat seit über einem Jahrzehnt an Beyond Good and Evil 2 (BG&E2) gearbeitet, doch die Produktion ist zu einer der bekanntesten Herausforderungen bei Ubisoft geworden. Nun steht das Studio im Fokus einer Arbeitsuntersuchung durch lokale Regierungsbehörden aufgrund einer beispiellosen Anzahl von Entwicklern, die unter Burnout leiden und krankheitsbedingt ausfallen.
Die Situation bei Ubisoft Montpellier hat sich so verschlimmert, dass der Managing Director Guillaume Carmona, der seit Anfang des Jahres abwesend war, das Unternehmen verlassen hat. Laut drei Quellen, die mit den Arbeitsabläufen im Studio vertraut sind, haben Dutzende von Entwicklern in Montpellier wegen Stress oder Krankheit längere Auszeiten genommen, darunter viele Teamleiter.
Die jüngste Änderung in der Ausrichtung von BG&E2 führte dazu, dass der Senior Creative Director Jean-Marc Geffroy vom Projekt entfernt wurde und durch Emile Morel, den früheren Associate Director des Spiels, ersetzt wurde. Charles Gaudron wurde neuer Game Director, nachdem Benjamin Dumaz das Unternehmen verlassen hatte.
Das Projekt wurde durch eine Reihe von technischen, gestalterischen und organisatorischen Herausforderungen behindert und kämpft nach wie vor darum, eine kreative Vision zu entwickeln, die sowohl Spaß macht als auch erreichbar ist.
Die Arbeitsbedingungen bei Ubisoft Montpellier sind ein weiterer Fall von schlechter Arbeitspraxis in der Videospielindustrie, die bereits seit einiger Zeit in den Schlagzeilen steht. Ubisoft selbst wurde im vergangenen Jahr von einer Welle von Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe und Mobbing getroffen.
In einer Erklärung sagte Ubisoft, dass sie sich dem Wohlergehen ihrer Mitarbeiter verpflichtet fühlen und dass sie aktiv daran arbeiten, die Arbeitsbedingungen in ihren Studios zu verbessern. Ubisoft Montpellier hat bisher keinen Kommentar abgegeben.