Neue Studie zu E-Sports - Stress-Level oft ungesund hoch
E-Sports wird heute schon ähnlich professionell betrieben wie Profisport. Beispiel FIFA 21. Hier kämpfen die verschiedenen Profiteams zum Beispiel in der Virtual Bundesliga um die German Championship. Auch die Klubs aus der ersten und zweiten deutschen Fußball Bundesliga mischen groß mit. So haben zum Beispiel RB Leipzig, die TSG Hoffenheim, der FC Augsburg, FC Sandhausen oder SSV Jahn Regensburg eigene Profi-Teams ins Rennen geschickt.
Andere Teams wie der FC Bayern München sind in der PES 2021 Season unterwegs. Dementsprechend hoch ist auch der Druck auf die Spieler. Der Stresslevel steigt nicht selten auf ungesunde Ausmaße an. Es geht natürlich ums Gewinnen genauso wie um Preisgelder, aber vor allem auch um Sponsoring und die Unterstützung der Vereine, die natürlich entsprechend auf Erfolge pochen. Wer wirklich ernsthaft oben mitmischen und vielleicht sogar einen Vertrag bei einem renommierten Klub bekommen möchte, muss für den Sport leben und täglich viele Stunden am Computer sitzen und trainieren.
Genauso wie der E-Sport selbst boomt auch der Wettmarkt auf E-Sportevents. Dieser hat im Jahr 2020 nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie, als auch der Betrieb in fast allen europäischen Ligen eingestellt wurde, noch einmal einen ordentlichen Schub erfahren. Da keine Wetten auf reale Spiele angeboten werden konnten, haben die Online-Wettanbieter Wetten E-Sport-Events in den Fokus gestellt, um wenigstens einen Teil der Umsatzausfälle zu kompensieren. Bei den Wettfreunden ist das sehr gut angekommen. Es werden Wetten auf E-Sports-Begegnungen abgegeben wie noch nie. Auch Casinospiele, etwa bei den bei MrCasinova.com gelisteten Anbietern, wurden verstärkt gespielt, was die Branche insgesamt sogar von Corona profitieren ließ.
Genauso viel Stress wie Profisportler
Nach einer durch die englische Universität Chichester schon vor einiger Zeit veröffentlichten Studie entspricht der Stress-Level der im E-Sport tätigen Akteure in etwa dem der Profisportler in den europäischen Ligen, die Woche für Woche auf dem Platz stehen und um den Titel, internationale Plätze oder gegen den Abstieg kämpfen. Auch hier geht es um Verträge, Gehälter und Prämien. Wer die geringsten Anzeichen von Schwäche zeigt, kann schnell raus sein aus dem Geschäft. Die meisten können nur erahnen, unter welchem Stress die Profis ausgesetzt sind. Ähnlich wie den Profisportlern im Fußball geht es übrigens auch den Spielern bei E-Sports-Spielen wie Counter Strike: Global Offensive oder League of Legends. So stellten die Forscher von der Universität Chichester bei den Counter Strike-Profis insgesamt 51 unterschiedliche Stressfaktoren fest.
Dazu zählten unter anderem Kommunikationsprobleme innerhalb des Teams. Immer dann, wenn im Spiel eine Drucksituation entsteht, leidet bei vielen E-Sportlern die Kommunikation mit den Teamkollegen, was sich nachteilig auf den Teamerfolg auswirken kann. Es wurde beobachtet, dass einige Spieler in solchen Situationen Aggressionen in der Kommunikation mit Teammitgliedern entwickeln oder die Kommunikation phasenweise sogar ganz einstellten. Ein weiterer Stressfaktor ist die Angst vor großem Publikum zu spielen, was bei dem einen oder anderen in den Trainingseinheiten groß aufspielenden Spieler in der Live-Situation zu Leistungseinbußen führen kann. Die Wissenschaftler fordern daher psychologische Schulungen für die Spieler, um zu lernen, besser mit dem Stress umzugehen.
Stress auch für „Hobbyspieler“
Während die im professionellen E-Sports aktiven Spieler auf die Unterstützung von Mental- und Fitness-Coaches zählen können und ihre Körper und Geist fit halten, um den Belastungen bei den regelmäßig stattfindenden Wettbewerben standzuhalten, sieht es bei den Freizeitspieler überwiegend ganz anders aus. Auch bei den Freizeitspielern entstehen hohe Stress-Level beim Spielen. Die Emotionen können in einem Spiel jederzeit Achterbahn fahren. Das Problem: Viele Spieler achten nur wenig auf ihren Körper. Sie rufen den Lieferdienst für Pizza und Cola und treiben neben dem Spiel viel zu wenig Sport, um sich von den Strapazen zu erholen beziehungsweise einen Ausgleich zu finden. Das bringt zusätzlichen Stress für den Körper mit teilweise gesundheitsgefährlichen Auswirkungen. Übergewicht, Bluthochdruck, Schlafprobleme, Abgeschlagenheit und bei einigen sogar ein Burn Out können die Folge sein. Gerade bei Spielern, die sich ein „No Days Off“ zur Maxime gemacht haben, um sich für höhere Sphären zu qualifizieren können die Folgen dramatische Züge annehmen.
Wie sich Spieler schützen können
Im Grunde genommen, sollten es Spieler genauso wie die Profisportler machen. Dazu geht zum einen, dass nach einer langen Trainingseinheit oder einem Spiel eine Pause eingelegt werden soll, in der Körper und Psyche Gelegenheit bekommen, von den Strapazen wieder herunterzukommen. Zum Anderen sind auch eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf wichtig, um den Körper vor langfristigen Schäden zu bewahren. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sorgt dafür, dass der Körper mit ausreichend Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen versorgt werden und nicht in ein Ungleichgewicht fällt und zu Übergewicht führt. Gesunder Schlaf ist notwendig, um die Erlebnisse des Tages und frische Kräfte zu entwickeln. Zur Unterstützung sollten die Spieler mindestens einmal am Tag eine Fitnesseinheit absolvieren, um die Ausdauer und auch die mentale Stärke zu fördern.
Im Einzelfall, bei bereits fortgeschrittenen Symptomen, kann es für Freizeitspieler auch angeraten sein, sich einen psychologischen Beistand zu holen. Manche Spieler müssen psychologisch und fitnessmäßig erst wieder aus dem „Keller“ geholt werden, ehe sie überhaupt weiterspielen können. Eine Zwangspause kann oft Wunder wirken.
Das wichtigste ist jedoch eine breite Aufklärungskampagne, um gerade jüngere Spieler zu überzeugen, dass sie das Spielen mit ihrer körperlichen Gesundheit, aber auch mit dem richtigen Leben in Einklang bringen müssen. Schließlich müssen sie sich neben dem E-Sport auch noch aufs berufliche Leben draußen vorbereiten. Das der große Durchbruch erfolgt und mit dem E-Sports das große Geld verdient werden kann, ist ganz ähnlich wie im richtigen Profifußball eher selten. Hinzu kommt, dass Spieler, die einmal im Profisport dabei waren, aber nicht konstant ihre Leistung abrufen konnten, schnell wieder da landen, wo sie angefangen haben.