Strayed Lights Rezension - Auf dem gleichen Pfad bleiben
Gut und Böse, Licht und Dunkelheit. Es ist ein uralter Kampf, der seit Jahrtausenden in Büchern tobt, bevor er auf Film, Fernsehen, das gelegentliche Rock-Konzeptalbum und schließlich auf Videospiele überging. Für jeden Helden, der den Tag rettet, gibt es einen gleichwertigen Bösewicht, der versucht, ihn zu zerstören. In Strayed Lights ist dieser polare Kampf das Hauptmerkmal der Kernspielmechanik.
Strayed Lights, der erste Titel des französischen Studios Embers, ist ein atmosphärisches Action-Adventure mit schnellem und flüssigem Kampfsystem, das auf einem Ikaruga-ähnlichen System aufgebaut ist. Dabei spielt die Farbe des Angriffs eine große Rolle, ob man Schaden zufügt oder selbst erleidet.
Sie spielen als flammender Geist auf der Suche nach Transzendenz, der in einer dunklen Welt erwacht. Schnell werden Sie mit einer korrupten dunklen Macht konfrontiert. Nach einer kurzen Begegnung mit dieser Macht werden Sie direkt ins Geschehen geworfen.
Ihr Ziel ist es, dieses verdorbene Land zu erkunden und so viele Geister wie möglich aus seinem Griff zu befreien, bevor Sie erneut kurzzeitig mit der Macht selbst konfrontiert werden.
Atmosphäre und Geschichte
Strayed Lights erzählt eine sehr offene Geschichte, bei der man ein wenig Arbeit investieren muss, um herauszufinden, was genau vor sich geht. Das Fehlen von benannten Charakteren, Dialogen und nur wenigen Zwischensequenzen während der 5- bis 6-stündigen Laufzeit macht dies nicht einfacher.
Die Entscheidung des Spiels, dass der Spieler die Geschichte selbst entdecken soll, ist jedoch nicht schlecht. Das bedeutet, dass man seine eigenen Schlüsse aus der Zeit mit Strayed Lights ziehen wird. Allerdings fehlt ein wirklicher Haken, was sich auf das Engagement im Spiel auswirken kann.
Gameplay: Kampfmechanismen und Farbsystem
Das Gameplay ist leichter zu verfolgen und bietet eine interessante Mischung aus Ideen. Der Kernkampfmechanismus basiert dabei auf dem Parieren von Angriffen. Obwohl man auch angreifen kann, ermöglicht ein gut getimtes Parieren das Entziehen von Haltungspunkten des Gegners und macht ihn anfällig für Angriffe. Dieses Parier-Mechanik ähnelt dem System in Spielen wie Sekiro: Shadows Die Twice.
Darüber hinaus gibt es ein Ikaruga-ähnliches Farbsystem, bei dem man zwischen Orange und Blau wechseln kann und für den besten Effekt die Paraden in der entsprechenden Farbe ausführen muss. Dies hilft auch dabei, etwas Lebensenergie zurückzugewinnen. Da es im Spiel keine Heilungsgegenstände gibt, wird dieser Aspekt des Kampfes zu einer wichtigen Strategie. Feinde können auch in Lila angreifen; diese Angriffe sind jedoch nicht blockbar.
Strayed Lights: Stärken und Schwächen
Wenn Strayed Lights in Fahrt kommt und seine Mechaniken zusammenführt, ist es ein schnelles und flüssiges Erlebnis. Man hat nie das Gefühl, dass ein Kampf wirklich verloren ist, da ein gut getimtes Parieren selbst die schlimmste Situation umkehren kann.
Das Problem ist jedoch, dass das Spiel seine Karten im Kampf zu früh aufdeckt. Sobald man den Kernmechanismus beherrscht, ändert oder entwickelt sich Strayed Lights für den Rest der Laufzeit leider nicht weiter.
Zwar gibt es einige verschiedene Gegner, deren Kampfverhalten man erlernen muss, jedoch nicht genug, um einen aus seiner Komfortzone zu zwingen oder die eigene Taktik zu ändern. Bosskämpfe erfordern zwar mehr Aufmerksamkeit, aber das ist zu erwarten.
Erkundung, Grafik und Soundtrack
Abseits der Kämpfe erkundet man eine sehr lineare Welt. Einige Gebiete mögen offen erscheinen, aber es gibt oft nur einen Weg mit wenigen Abzweigungen. Diese sind jedoch lohnenswert, da sie oft mit Upgrade-Kugeln belohnt werden.
Strayed Lights besticht durch eine mutige künstlerische Richtung. Die Verwendung verschiedener Farbverläufe schafft eine wirklich ätherische Atmosphäre in der Spielwelt. Die Geister des Spiels erinnern an Ori and the Blind Forest. Strayed Nights ist wahrlich etwas Besonderes.
Der Soundtrack wurde von Austin Wintory komponiert, der bereits für Journey, ABZÛ und die The Banner Saga-Reihe gearbeitet hat. Wintory liefert auch hier ein großartiges Werk voller Wunder und gehört zu seinen besten Kompositionen.
Fazit
Strayed Lights ist ein solides Spiel, das jedoch darunter leidet, dass es zu früh seine Stärken zeigt und sich das Gameplay nicht weiterentwickelt. Das Kampfsystem und die Spielwelt verdienen Lob, aber nach ein oder zwei Stunden mit Strayed Nights hat man schon alles gesehen.
Außerdem könnte die offene Erzählweise für manche Spieler, die eine fokussiertere Geschichte suchen, problematisch sein.
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