Science-Fiction ist ein Thema, das sich nicht nur in Filmen und Büchern großer Beliebtheit erfreut. Auch die Entwickler von Videogames haben das Zukunftsgenre für sich entdeckt und schmeißen die Spieler in bizarre Welten der Zukunft. Aber was ist bei Sci-Fi-Videogames momentan angesagt? Gibt es “typische” Elemente? Oder hat sich Science-Fiction noch nie wirklich weiterentwickelt?
Ein kurzer Blick auf die Sci-Fi-Anfänge
Science-Fiction ist kein Genre, was es erst seit wenigen Jahren gibt. Tatsächlich haben sich bereits im 19. Jahrhundert Autoren aus den unterschiedlichsten Winkeln der Welt damit beschäftigt, in welche Bereiche die Wissenschaft vordringen könnte. Berühmte Vertreter der Sci-Fi-Anfänge sind der französische Autor Jule Vernes, der unter anderem mit Werken wie “Reise zum Mittelpunkt der Erde” oder “20.000 Meilen unter dem Meer” bekannt wurde, sowie auch sein britischer Kollege H.G. Wells, dem wir unter anderem “Die Zeitmaschine” und “Krieg der Welten” verdanken.
Science-Fiction in Videospielen
In Videogames hat Science-Fiction schon recht früh seine Vertreter. Spiele wie “Space Invaders” oder “Galaga” haben schon in den 1980er Jahren einen futuristischen Hauch auf Arcade-Automaten und später auch auf heimische Computer und Konsolen gebracht. Zugegebenermaßen waren diese Spiele weit von dem entfernt, was beispielsweise “Cyberpunk 2077” aufbietet, aber dennoch wären ohne solche Vorreiter heutzutage Sci-Fi-Videospiele vermutlich nicht so verbreitet.
Gerade in den 80ern und den 90ern hatte Sci-Fi eine absolute Hoch-Zeit. Das hing unter anderem damit zusammen, dass in den Kinos Filme wie “Blade Runner”, “Terminator” und “Alien” liefen. Viele Spiele-Entwickler sicherten sich Lizenzen, um zu den Filmen passende Spiele auf den Markt zu bringen. Populäre Themen waren damals Weltraum-Kämpfe, Außerirdische und künstliche Intelligenzen.
Wie wird Science-Fiction heutzutage in Videospielen dargestellt?
Wenn man sich anschauen möchte, wie sich der Sci-Fi-Einfluss in Videospielen heutzutage verändert hat, reicht ein Blick auf drei Games der letzten Monate aus. Denn sowohl “Cyberpunk 2077” als auch “Cloudpunk” und “The Ascent” vereinen eine ganze Reihe an aktuellen Science-Fiction-Elementen.
Körper-Modifikationen
Wer in der Zukunft noch seinen normalen, biologischen Körper hat, der hat zumindest nach Vorstellung der Videospiel-Entwickler den aktuellsten Trend verschlafen. Immerhin gehört es zum guten Ton, dass man in der Zukunft seinen Körper mit technischen Einzelteilen erweitert. Spiele wie “Deus Ex: Mankind Devided” treiben diesen Trend auf die Spitze und erlauben eine nahezu grenzenlose Erweiterung des Körpers. Aber auch in Spielen wie “Ghostrunner” muss zumindest ein Arm kybernetisch sein, um das richtige Sci-Fi-Feeling zu vermitteln.
Megalomanische Städte
Ein anderes, wiederkehrendes Element der Science-Fiction-Games sind die riesigen Mega-Städte, an denen die Menschen dichtgedrängt zusammenleben. In “Cybepunk 2077” ist es die riesige Night City, deren einzelne Stadtteile sich anfühlen, als wären sie kleine, abgetrennte Citys. In “The Ascent” findet das Leben dagegen in der sogenannten Arkologie statt. Die Metropole erstreckt sich wie der Turm zu Babel schier endlos in die Höhe und je höher man sich befindet, desto höher steht man auch in der Gesellschaft. Leerräume sucht man dagegen vergeblich, weil die Erde in der Zukunft derart überbevölkert ist, dass jeder noch so kleine Platz funktionsbringend genutzt werden muss.
Neon in allen Farben und Formen
Ein beliebtes Merkmal, das sich sowohl in “Cloudpunk” als auch in “Ghostrunner” oder in “Cyberpunk 2077” wiederfindet, sind die schrillen, grellen Farben, die überall aufleuchten. Ob die Neon-Farben gegen den dunklen Nachthimmel strahlen, damit Leute in ihren flugfähigen Transportmitteln nicht gegen die Häuserfassaden knallen oder ob es eine schicke Outfit-Verschönerung der neuen Cyber-Implantate ist, spielt keine Rolle. Ohne Neon gibt es anscheinend keine Zukunft.
Menschliche Entgleisung
Auch wenn der Trend nicht mehr ganz neu ist, greifen ihn viele Entwickler von Science-Fiction-Games immer wieder auf. Demnach hat die Menschheit in der Zukunft ihre sozialen Strukturen mal mehr und mal weniger aufgeweicht, sodass Chaos und Anarchie weite Teile der Bevölkerung im Griff haben. Bei “Cyberpunk 2077” waren das beispielsweise die diversen Gangs, die den Menschen das Leben schwer machen. In “The Ascent” werden die unteren Ebenen der Arkologie fast ausschließlich von blutrünstigen Mördern und Verbrechern bewohnt. In Spielen wie “Fallout 4” gibt es dagegen zwar noch kleine Gesellschaften, aber sie sind größtenteils dystopisch verändert. Sie beten Weltuntergangsmaschinen an, gehören zu einem Volk von Mutanten oder sie essen lieber gebratene Menschen statt Früchte und Tiere.
Die wenigen Gesellschaften, die sich ihre sozialen Strukturen bewahrt haben, stehen in der Regel unter dem Einfluss mächtiger Konzerne, die wie in “Ghostrunner” knallhart und eiskalt gegen Querläufer und Rebellen vorgehen.
Fallen dir noch andere Elemente auf, die in heutigen Science-Fiction-Games einfach nicht fehlen dürfen? Oder hast du vielleicht Ideen, was künftige Spiele als neue Sci-Fi-Elemente einbauen könnten? Lass uns einen Kommentar dar und teil deine Meinung mit.