Ori and the Will of the Wisps - noch besser als sein Vorgänger

29 März 2020 / 0 Kommentare  / von Tom Schwiha
Ori and the Will of the Wisps - noch besser als sein Vorgänger

Was haben wir Spieler warten müssen! Als Ori and the Will of the Wisps bei der E3 2017 angekündigt wurde, ließ sich kaum erahnen, dass es noch weitere drei Jahre dauern würde, bis wir uns erneut in die fantastische Welt des kleinen Waldgeists begeben dürfen. Dabei hat sich der Vorgänger, Ori and the Blind Forest, in Rekordzeit vom Geheimtipp zum modernen Klassiker gemausert.

Zurecht: Das Spiel aus dem Hause Moon Studios begeisterte mit tollen Hüpfeinlagen, einer einnehmenden Atmosphäre und einer zu Tränen rührenden Geschichte. Und dabei haben wir den phänomenalen Soundtrack noch nicht einmal erwähnt! Wir haben uns angesehen, ob der im März 2020 veröffentlichte Nachfolger seinen Vorschusslorbeeren gerecht werden und die wenigen Makel seines Vorgängers ausbügeln konnte!

Auf der Suche nach Ku

Keine Sorge übrigens: Das Spiel setzt keine Grundkenntnisse über Ori and the Blind Forest voraus. Dennoch empfiehlt es sich nicht nur ob der hohen Qualität des Vorgängers, Ori auf seiner ersten Abenteuerreise zu begleiten. Der neue Teil knüpft nahtlos an die Geschichte an. Der Waldgeist und seine Freunde Gumo und Naru kümmern sich um ein neues Familienmitglied: die kleine Waisen-Eule Ku.

Jene ist es schließlich auch, die den Grundstein für das neue Unterfangen legt. Denn kaum geraten Ori und das kleine Tierchen bei einem Flugversuch in ein Gewitter, stürzen sie getrennt voneinander im Wald ab. Oris Mission ist klar: Er muss die junge Eule finden und vor den Schrecken und Gefahren der Dunkelheit retten! Was sich nach einer allzu simplen Geschichte anhört, erweist sich einmal mehr als ergreifende Inszenierung.

Hüpfen, kloppen und erkunden

Hinsichtlich des Gameplays verlassen sich Spieler auf altbekannte Konzepte. Ori and the Will of the Wisps ein ist klassisches Metroidvania im neuen Gewand. So hüpfen wir mit dem Waldgeist durch eine in sich geschlossene Welt, die aus allerlei Wäldern, Oasen und Höhlen besteht. Ob farbenfroh oder stockdüster: Die vielen Level sind individuell gestaltet und schaffen eine lebendige wie homogen wirkende Umgebung.

Freunde des ersten Teils fühlen sich umgehend heimisch. Die Hüpf-, Kletter- und Kampfeinlagen sind nicht nur intuitiv, sondern auch präzise. Dazu erlernt Ori allerlei zusätzliche Fähigkeiten, um versteckte Passagen ausfindig zu machen. Mit Doppelsprung oder Energielasso lassen sich neue Levelbereiche erkunden, die noch vorher unpassierbar schienen.

Simpel und doch komplex

Im Metroidvania-Genre entscheidet das Fingerspitzengefühl darüber, welche Klientel bedient wird. Bei Ori and the Will of the Wisps beweisen die Entwickler der Moon Studios ein zweites Mal, das Thema Balancing verstanden zu haben. Obwohl die Welt komplex und progressiv erscheint, fühlen sich Spieler nur selten verloren. Auch dann nicht, wenn sie sich durch knifflige Kämpfe prügeln oder durch Gebiete hüpfen, in denen ein falscher Klick das unmittelbare Ableben bedeutet.

Erfahrene Ori-Spieler finden sich schnell zurecht. Anfänger freuen sich über Tutorial-ähnliche Level, durch deren Hilfe der Einstieg einfacher über die Bühne geht. Trotzdem sollte niemand glauben, auf Herausforderungen verzichten zu müssen. Selbst Hardcore-Gamer werden das Spiel das ein oder andere Mal verfluchen – nur um im Anschluss umso glücklicher zu sein, Ori erneut beigestanden zu haben. In knapp 15 Spielstunden sind sowohl Abwechslung und Nervenkitzel als auch Gefühle und Emotionen garantiert!

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