Nicht weniger als Milliarden möchte Google mit seinem neuen Streamingprojekt namens Stadia erreichen. Zahlen, die selbst die erfolgreichsten Konsolenhersteller nur in ihren kühnsten Träumen zu sehen bekommen! Allerdings wirft das US-amerikanische Großunternehmen seinen Hut nicht etwa in Form von konkurrierender Hardware in den Ring: Google Stadia ist ein Service, der die Berechnung von Games auf hauseigenen Servern übernimmt und das Ergebnis auf den Bildschirm der Nutzer streamt.
Somit sind klassische Konsolen und leistungsstarke PCs überflüssig; gespielt werden kann sowohl auf einem alten Rechner als auch einem geeigneten Smartphone oder einem Fernseher samt Google Chromecast Ultra.
Mitte November ist Google Stadia zu einem gemischten Echo an den Start gegangen. Während einige ursprünglich angekündigte, zum Launch allerdings fehlende Features oder ein relativ überschaubares Spieleangebot für Kritik sorgten, wird die wegweisende Funktion der Dienstleistung kaum infrage gestellt. Für Interessierte, die sich bisher nicht auf eine Plattform festgelegt haben, liefert das sogenannte Cloud Gaming eine Option mit angenehm geringer Eintrittsbarriere!
Ein eng damit verknüpfter Vorteil ist die durch den Service gegebene Flexibilität. Man stelle sich beispielsweise einen passionierten Gamer vor, der berufsbedingt viel auf Reisen ist: Sofern sein Aufenthaltsort über eine angemessene Internetverbindung verfügt (Google empfiehlt "mindestens 10 Mbit/s für eine hohe Qualität mit 720p"), kann er auch unterwegs jederzeit auf vollwertige Blockbuster-Titel zugreifen, ohne im Koffer viel Platz für Equipment freimachen zu müssen.
Zwei wie Krieg und Streit
Am Ende des Tages steht und fällt jede Plattform jedoch mit den Erlebnissen, die sie ihren Nutzern bieten kann. In diesem Zusammenhang wurde das nur knapp zwei Dutzend (zumeist bereits anderorts veröffentlichte) Titel umfassende Startangebot an Spielen vielerorts moniert, allerdings stellt Google baldige Besserung in Aussicht. Einige sehnlich von Fans erwartete Games feiern ihr Debüt sogar auf Google Stadia, ehe Konsolenspieler die Ehre haben werden - so zum Beispiel Darksiders: Genesis.
Im Mittelpunkt des Prequels stehen War und Strife, hauptberuflich Reiter der Apokalypse. Während War allen Fans des ersten Teils wohlbekannt sein sollte, feiert sein auf Schusswaffen spezialisierter Mitstreiter seinen späten Serieneinstand. Gemeinsam müssen die beiden einen ganz und gar teuflischen Plan im Keim ersticken, durch den Luzifer persönlich das Gleichgewicht der Dinge stören möchte.
Nach drei nummerierten Games im bewährten Action-Adventure-Stil, der an eine Mischung aus The Legend of Zelda und God of War erinnert, wechselt die Serie für den vierten Streich zur isometrischen Ansicht. Gerade im Zusammenspiel mit dem höllischen Setting des unkonventionellen Ablegers werden somit unweigerlich Erinnerungen an Diablo wach, doch tatsächlich beschränken sich die konkreten Parallelen weitgehend aufs Optische: Auf diesem Weg zur Hölle spielen Loot und Level keine große Rolle.
Stattdessen ist die Handhabung der beiden Reiter durchaus mit den bisherigen Teilen der Darksiders-Serie vergleichbar, sodass War sogar auf viele vertraute Attacken aus seinem eigenen Auftritt zurückgreift. Motivierende Ausrüstungsgegenstände, Fähigkeiten und Verbesserungen gibt es natürlich trotzdem!
Einzelkämpfer können nach Belieben zwischen War und Strife wechseln, um ihre jeweiligen Stärken geschickt auszuspielen oder ihnen strategische Verschnaufpausen zu gönnen. Daneben lassen sich Engel und Dämonen auch im obligatorischen Zwei-Spieler-Koopmodus in die Mangel nehmen.
Bereits am 05. Dezember erscheint Darksiders: Genesis für Google Stadia und den PC, während sich Konsolenspieler noch bis zum Valentinstag gedulden müssen: Die Fassung für Playstation 4, Nintendo Switch und Xbox One folgt erst am 14. Februar 2020.